Eine kleine Erfrischung gefällig?

Herzlich Willkommen zurück auf meinem Blog!

Im letzten Monat ist bei mir einiges passiert, dennoch wird der Blog unter Umständen etwas kürzer, da ich ja eine Woche lang in Deutschland war und da das hier ein Blog über meine Zeit in Lettland sein soll, werde ich darüber nicht allzu detailliert berichten.  

Der Monat startete eisig und kalt bei Nacht in einem See. Ich war nämlich eisbaden. Nein, ich bin nicht verrückt geworden, auch wenn die Idee bei einem Grad Celsius nackt in einen eiskalten See zu steigen, wohl erstmal so klingen mag. So schlimm war es aber gar nicht und vielleicht mache ich das ja demnächst sogar nochmal. Eine kleine Erfrischung kann ja nie schaden. 

Danach ging es dann für eine Woche (10.-16.02.) zurück nach Deutschland. Mal wieder zurück in Bonn zu sein, meine Familie und Freunde wiederzusehen. Es waren großartige Tage, ich habe es wirklich sehr genossen und hatte eine super Zeit. 
Ich habe mich aber auch gefreut, wieder zurück nach Riga zu kommen, denn hier habe ich mittlerweile eine zweite Heimat gefunden.



Zurück in Riga ging es dann sonntags (20.02.) mal wieder an den Strand, aber an einen uns bisher Unbekannten in der Nähe von Saulkrasti, nordwestlich von Riga. Begrüßt wurden wir dort von einem kräftigen Wind und eisigen Temperaturen, also eigentlich nicht das ideale Strandwetter. Aber die schöne Landschaft hat das alle Mal wett gemacht. Die Besonderheit ist dort nämlich, dass oberhalb vom Strand auf den Dünen direkt ein Wald liegt, durch den man auf einem Pfad spazieren kann und durch die Bäume hindurch schauen kann. Man kann aber natürlich auch einfach direkt am Strand entlang laufen. Wir haben beides gemacht und sind bis zu einer Flussmündung gelaufen, wo es sehr schön war, fast malerisch. Besonders beeindruckend fand ich vor allem, dass sich der einmündende Fluss und das Meer im Blauton des Wassers deutlich unterscheiden, wie ihr im Bild sehen könnt. Ganz so lange sind wir dann aber ob der Kälte nicht geblieben und haben uns dann durch den Wald den Weg zur Bahnstation gesucht, das war nicht ganz so einfach, weil die Station nicht so gut ausgeschildert war. 

Unter der Woche war nicht so viel Zeit für größere Unternehmungen, weil ich jeden Tag arbeiten musste, da Zsófia jetzt in der letzten Februarwoche auf Heimatbesuch in Ungarn ist. 
Meine Arbeit ist übrigens immer noch von Corona eingeschränkt. Wie im letzten Eintrag berichtet, bin ich momentan nur im Wechsel mit Zsófia dort, um mit der Essensausgabe zu helfen und gebe ansonsten Englischunterricht über Zoom. Es gibt aber wohl eine Perspektive, die Kinder sollen Ende März, spätestens im April ins Zentrum zurückkommen können. Das ist zwar noch ein bisschen hin, ich freue mich trotzdem schon sehr drauf. Schließlich bin ich ja hierhin gekommen, um mit Kindern zu arbeiten.

Am letzten Samstag (ich schreibe das am Montag, 28. Februar) war ich mit Amelie in der Kleinstadt Cēsis, rund 90 km westlich von Riga. Da die Stadt in meinem Reiseführer über das Baltikum sogar einen eigenen Abschnitt hat, hatte ich mir sie etwas größer vorgestellt als sie tatsächlich war. Cēsis ist eine beschauliche Stadt, aber dennoch einen Besuch wert. Die kleinen Gassen mit den süßen Häusern haben durchaus einen gewissen Charme und das Highlight ist definitiv der Burgkomplex bestehend aus der mitteralterlichen Burg und dem neuzeitlichen Schloss. Die Burg war früher einmal eine deutsche Ordensburg, mittlerweile ist sie eher eine Ruine, man kann sie aber immer noch besichtigen. Um den dunklen Turm zu besteigen, braucht man aber wie früher im Mittelalter immer noch eine Laterne. 
Im Schloss ist ein Museum über die Stadtgeschichte untergebracht, leider sind die Informationstexte oft nicht komplett übersetzt, sodass ich nicht ganz alles mitnehmen konnte. Was ich aber gelernt habe ist, dass Cēsis im lettischen Unabhängigkeitskrieg zwischen 1918 und 1920 eine zentrale Rolle innehatte und die lettische Flagge hier ihren Ursprung hat.
Insgesamt hatten wir einen netten Tag in Cēsis, den wir mit einem Bier in einer lokalen Bar auf Empfehlung meines Deutschlehrers, den ich früher schon einmal erwähnt hatte, beschlossen haben.

Für nächsten Monat ist bisher noch nichts Großes geplant, ich habe aber noch ein paar Ausflugsziele auf meiner Liste, somit wird es auf jeden Fall nicht langweilig.


Bevor dieser Eintrag zum Ende kommt, möchte ich noch ein paar Worte zur aktuellen Situation sagen, weil mich diesbezüglich einige Nachrichten erreicht haben. Zuerst einmal: Mir geht es sehr gut hier und ich fühle mich auch weiterhin sicher. Natürlich beschäftigt auch mich die Situation in der Ukraine sehr, es fällt mir schwer, meine Gefühle dazu in Worte zu fassen. Es ist schwer einzuschätzen, welche Ausmaße, das noch annehmen wird. Mir (und eigentlich uns allen) bleibt nur zu hoffen, dass das nicht weiter eskaliert. 


Uz redzēšanos

Jonas

Kommentare

  1. Hallo Jonas!
    Schön, daß es Dir gut geht! Die Zukunft ist hier genauso ungewiß, wie bei Dir, wie man ja anhand der letzten zwei Wochen sieht. Das Jemand so etwas tut, hätten wir nie erwartet.
    Geh´ mal schön Eisbaden - immer Mütze aufsetzen, damit die Ohren warm bleiben :-)
    Genieße Deine Zeit in Lettland
    Schöne Grüße
    Susi

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