Liebe Grüße aus der Quarantäne


Neuer Monat, neuer Blog.

Der Frühling hält Einzug in Riga und eine bisher Unbekannte zeigt sich immer regelmäßiger: Die Sonne. 
Leider gibt es diesen Monat trotz des schönen Wetters nicht allzu viel zu berichten. Nicht, dass ich keine Sachen geplant gehabt hätte. Manchmal soll es einfach nicht sein im Leben. Aber erstmal der Reihe nach.

Der Monat startete in Quarantäne. Mariam, meine französische Mitbewohnerin hatte sich leider mit Corona infiziert. Nach normalem Verständnis heißt das ganz einfach: zuhause bleiben. Nun ist es aber mit den lettischen Quarantäneregeln möglich als geimpfte Person mit negativem Testnachweis trotzdem arbeiten zu gehen. Ich blieb trotzdem erstmal zuhause, da Zsófia, meine ungarische Mitbewohnerin, ohne Probleme arbeiten gehen konnte. Wir arbeiten ja momentan eh im Wechsel, deswegen war das kein großes Problem. 
Sie war gerade erst vom Heimaturlaub aus Ungarn zurückgekommen und zog deshalb für die Woche mit Evelyn, die auch gerade erst aus Deutschland zurückgekehrt war, in die Wohnung im Hauptgebäude der Diakonie, um die Quarantäne zu vermeiden. 
Gegen Ende der Woche ging ich dann aber auch wieder arbeiten, da die Kinder endlich wieder zurückkamen. Zwar ging es nicht wieder in den Normalbetrieb, aber wir hatten ein kleines Event im Zentrum, zwei Entertainer waren da (ich weiß nicht, was die genau gemacht haben, aber irgendwie haben sie die Kinder unterhalten) und es gab Pfannkuchen. Somit konnten die Kinder zumindest für einen Nachmittag mal wieder ins Zentrum.
Am Wochenende blieb ich dann vorsichtshalber zuhause, offiziell war ich ja noch in Quarantäne, aber am Montag (07.03.) war es dann vorbei.
Auf der Arbeit war dann nicht so viel los. Das Event mit den Kindern war leider erstmal eine einmalige Sache, deshalb habe ich weiter mit der Essensausgabe geholfen, ich bin aber auch ein bisschen handwerklich tätig geworden und habe Regale aufgebaut. 

Am Donnerstag (10.03.) habe ich dann nach der Arbeit einen kleinen Ausflug an den Strand gemacht, der mit dem Bus gerade mal 15-20 Minuten vom Zentrum weg ist. Das Wetter war sehr schön, wenn auch kalt, am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. 
Ich war zuerst in einem Naturpark, wo es einen Holzpfad über ein kleines Sumpfgebiet gibt. 
Dieser endet direkt an den Dünen, wo ich dann anschließend das schöne Wetter genossen habe. Ich bin am Strand entlang spaziert und habe vielleicht den schönsten Sonnenuntergang in meinem ganzen Leben gesehen. Insgesamt hat mir dieser Spaziergang alleine sehr, sehr gut getan und ich werde das in Zukunft auf jeden Fall häufiger machen. 



Freitags (11.03.) hieß es für mich dann quasi schon Wochenende, da Zsófia an dem Tag gearbeitet hat. Ich hatte mir aber überlegt, mich einigen der anderen Zentren anzuschließen, die mit den Kindern freitags immer Volleyball spielen gehen. Unser Zentrum ist da nicht dabei, wahrscheinlich weil es zu weit von der Halle entfernt ist und die meisten unserer Kinder auch noch zu klein sind. Ich war deshalb einfach mal in meiner Freizeit dabei und es hat mir großen Spaß gemacht. 

In der folgenden Woche waren Ferien hier. Das hieß: Die Kinder kommen zurück. Langsam schien wirklich alles wieder zur Normalität zurückzukehren.

Am Montag war ich für die sportlichen Aktivitäten zuständig, was vor allem aus Zombieball spielen bestand. Am nächsten Tag stand ein Ausflug zum Strand inklusive Picknick auf dem Plan. Natürlich ist es anstrengend den ganzen Tag auf Kinder aufpassen zu müssen, es war trotzdem sehr nett und das Wetter war wieder wunderbar. Ihr merkt so langsam, dass ich es sehr genieße den Strand in der Nähe zu haben. 
Mittwochs war ich mit meiner Leiterin in einem anderen Zentrum. Sie ist nämlich mitverantwortlich für das Podcastprojekt, an dem einige Jugendliche einrichtungsübergreifend teilnehmen. 
Auch hier war ich aber wieder eher an den sportlichen Aktivitäten beteiligt, da die Gruppe aufgeteilt wurde. Erst hatte die eine Hälfte podcastbezogenes Programm und die andere war sportlich aktiv, dann andersrum. Beim Podcast hätte ich aufgrund mangelnder Lettisch-Kenntnisse eh nicht wirklich helfen können. Am nächsten Tag war ich dann wieder bei uns im Zentrum. 

Am Freitag (18.03.) war ich dann nicht mehr ins Ferienprogramm eingebunden. Das war auch so geplant gewesen. Aber die Umstände hatten sich etwas geändert.
Aber gehen wir erstmal etwas zurück: Anfang März hatte ich relativ spontan entschieden vom 18. bis 21. März einen Kumpel in Norwegen zu besuchen. Darauf hatte ich mich sehr gefreut, da ich den Kumpel schon seit Ende Juli letzten Jahres nicht mehr gesehen hatte. 
Also machte ich vorsichtshalber am Tag vorher, am Donnerstag, nach der Arbeit einen Coronatest. Ich hatte auch etwas Kopfschmerzen und Schnupfen, aber ich dachte, ich sei einfach etwas müde und erkältet. Nichts Wildes also. Als ich dann während des Wartens auf das Ergebnis meines Selbsttests mal auf den Test schaute, konnte ich meinen Augen nicht glauben: Da war noch ein zweiter Strich. Positiv, Nichts da mit Norwegen. Auch der zweite Test sah nicht besser aus. Also 10 Tage Isolation angesagt. Shit happens.

In den letzten Tagen ist dementsprechend nicht mehr viel Spannendes passiert. Vorgestern und gestern (22. und 23. März) hatte ich mein zweites Seminar, da es online war konnte ich problemlos teilnehmen. Es war etwas besser als das erste Seminar, das ich wirklich nicht so toll fand, aber insgesamt sind Online-Seminare ja nie so wirklich prickelnd. Immerhin konnte ich mich mit ein paar anderen Freiwilligen vernetzen, mit denen ich vielleicht in Zukunft ein paar Sachen unternehme.

In etwas mehr als einer Woche steht dann schon die nächste Reise dann, die dann hoffentlich auch stattfindet. Es geht mit drei meiner Mitbewohnerinnen für eine Woche nach Estland, da freue ich mich sehr drauf. Ansonsten mal sehen, was sich so ergibt.

Bis zum nächsten Eintrag und bleibt anders als ich gesund.

Uz redzēšanos

Jonas

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